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In der Tageszeitung “Die Glocke” vom 09.11.2004 erschien folgender Nachruf zum Tode des Heiner Ameling:

Ein Künstler und ein ganz besonderer  Mensch

Von NICOLE SINDERMANN

Verl (gi). Er wolle gern 1000 Jahre alt werden, um wenigstens einen Teil seiner Ideen umzusetzen, hat der Verler Künstler und Gastronom einmal gesagt. Jetzt ist Heiner Ameling tot. Plötzlich und unerwartet ist er am Sonntag 70-jährig gestorben.
Heiner Ameling war ein ganz besonderer Mensch. Er verband die Berufe des Metzgers und Gastronoms selbstverständlich mit seiner großen Leidenschaft für Kunst und Philosophie. Doch besonders liebte er die Menschen und das Leben. Begegnungen mit anderen waren für ihn unentbehrliche Inspiration. Und wer hat nicht noch seine Anrede für den Einzelnen im Ohr:  “Wenn Ihr mal in der Nähe seid, kommt doch mal zu einem Kaffee vorbei."
Geboren und aufgewachsen ist Heiner Ameling in Ver!, in der Hauptstraße 26. Dort steht sein Elternhaus. Dort hat er bis zu seinem Tod gelebt und gewirkt. An den Wänden und in Vitrinen, auf Sockeln und Tischen - ins rechte Licht gerückt - sind seine Bilder und Skulpturen, die an ihn und seine Sicht, die Welt zu entdecken, erinnern. Zwischen all seinen Werken hat er am 16. März dieses Jahres seinen 70. Geburtstag gefeiert. Das Fest begann mit einem Gottesdienst und ging über in eine Feier mit zahlreichen Gästen - also ganz nach seinem Geschmack. Einziger Wermutstropfen an diesem Tag war wohl, dass er im Mittelpunkt stehen musste.
In jungen Jahren, nach der Schule, zog es ihn zu Studienaufenthalten nach England und Amerika. Doch er kehrte ins Verler Elternhaus zurück und führte mit seinem Bruder Ferdinand Gastronomie und Metzgerei. Fest verwurzelt in Ver! und doch die ganze Welt im Blick, das war Heiner Ameling ebenso wie Metzgereibesitzer und Feingeist. Er bereiste viele Länder und kam mit noch mehr Eindrücken zurück. Die fremden Welten und besonders die Menschen, die er kennen lernte, waren sicher ein Teil seines schier unerschöpflichen Fundus an Gedanken und Ideen, die er künstlerisch umsetzte. Ein zweiter großer Teil war immer in der Nähe. Von einzelnen Sätzen, Begegnungen, Augenblicken ließ er sich inspirieren.
Uber seine Anerkennung als Künstler und sein Leben sprach er nur wenig - alles andere war für ihn einfach interessanter. Charmant, amüsant und philosophierend kam er immer schnell auf seine Werke zu sprechen, auf die Gedanken, die sie veranschaulichen, und die Blickwinkel, die sie eröffneten.
Skulpturen von Heiner Ameling sind in Verl zu sehen, aber auch in Gütersloh im Rigaer Park vor dem Kreishaus und dem jüngst. eröffneten Palmenhaus Cafe im Stadtpark. Vor wenigen Wochen stellte er noch die Arbeit "Glaube, Liebe, Hoffnung" auf dem Rasen vor der Apostelkirche auf. Eine Arbeit, die gut zwei Jahre in seiner Werkstatt wuchs. Es sei gut, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen und es Schritt für Schritt zu entwickeln.
Selten habe er das Gefühl, aber dieses Mal "bin ich ganz zufrieden", sagte der Kunstschaffende.
Seine Arbeiten sind aber ebenso in Berlin und Amerika zu sehen. Für Januar hatte er eine Ausstellung in Moskau geplant. Gemeinsam mit anderen Künstlern sollten rund um den Kreml Werke aufgestellt werden. Alles war vorbereitet.
Doch nicht nur durch seine Kunstwerke wird Heiner Ameling in Erinnerung bleiben, sondern als Verler, der wohl oft in einer viel größeren Welt lebte.
Abschied nehmen können die Verler und die Kunstferunde der Region von Heiner Ameling am Donnerstag, 11. November. Das Seelenamt ist um 9 Uhr in der St.-Anna-Kirche. Anschließend ist die Beisetzung
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